Sollen wir uns ein Haus bauen bzw. eines kaufen?

Wir stehen momentan vor der Frage, wie günstig und vorteilhaft es für die junge und wachsende Familie sein kann, ein Haus zu bauen beziehungsweise zu kaufen. Die Alternative dazu ist das Wohnen zur Miete; entweder in einer größeren Wohnung oder in einem gemieteten Haus. Eine Entscheidung ist keineswegs einfach und muss gut überlegt sein. Die finanzielle Seite ist dabei einer von mehreren Aspekten. Ob sich die örtliche Bindung an das Haus mit Grundstück im Laufe der nächsten Jahrzehnte auf die Berufsausübung des Hauptverdieners auswirkt, lässt sich zurzeit überhaupt nicht abschätzen.

Mit dem selbst gebauten oder gekauften Haus entscheidet sich gleichzeitig der Wohnsitz für die kommenden Jahrzehnte. In dieser heimischen Umgebung soll die nächste Generation aufwachsen. Sie soll auch die Möglichkeit haben, in diesem Haus oder in einem zweiten Haus auf dem großzügigen Grundstück sesshaft zu bleben. Das eigene Haus entwickelt sich zu einem festen Mittelpunkt für die Familie und die zukünftigen Generationen. Umgekehrt heißt das ein Verzicht auf jegliche Flexibilität im zukünftigen Leben. Der Hauptverdiener ist auf Gedeih und Verderb an die Verdienstmöglichkeiten am Ort oder in der Region gebunden. Wenn sich diese zurzeit günstige Berufssituation einmal ändern sollte, dann droht im schlimmsten Falle die Arbeitslosigkeit mit ihren Folgen für die finanzielle und soziale Sicherheit der Familie. Die Alternative dazu wäre, dass der Hauptverdiener wochentags außerhalb in einer anderen Stadt arbeitet und lebt, was erhebliche Mehrkosten verursacht und keineswegs familienfreundlich wäre. Als Mieter kann auf solche Einflüsse bedarfsgerecht und zeitnah reagiert werden.

Aus finanzieller Sicht kann der Bau oder Kauf eines Hauses durchaus richtig sein. Für die größere Familie wird eine Mietwohnung mit einer dementsprechend großen Wohnfläche benötigt. Die Kaltmiete ist gleichzusetzen mit der monatlichen Zins- und Tilgungszahlung an das Kreditinstitut. Die Betriebs- oder Nebenkosten sind für Hausbesitzer und Mieter nahezu gleich. Dasselbe gilt für die Energiekosten Strom und Heizung sowie für den Wasserverbrauch. Auf dem Gebäudedach des eigenen Hauses kann eine Photovoltaik-Anlage betrieben werden. Das reduziert in den kommenden Jahren die Stromkosten; und mit einer solarthermischen Anlage lassen sich auch die Heizungskosten deutlich verringern. All diese Möglichkeiten hat ein Mieter nicht.

Es ist eine grundsätzliche Überlegung, wie die monatlichen Kosten für die Unterkunft investiert werden. Soll damit eigenes Vermögen geschaffen werden, dessen Pflege und Wartung seinerseits Geld und Manpower kostet, oder wird die Möglichkeit bevorzugt, einige Male im Laufe des Lebens in eine andere, neue Mietwohnung umzuziehen. Die ist dann immer auf dem technisch neuesten Stand. Die Monatsmiete bleibt gleichhoch oder steigt, während umgekehrt das eigene Haus nach einigen Jahrzehnten buchstäblich abbezahlt ist. Aber auch hier muss im Laufe der Jahrzehnte investiert und modernisiert werden.

28.08.2013 @ 10:17